SP4: Verwalten von Konfigurations-Informationen

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Prozessname: Verwalten von Konfigurations-Informationen - Teil von: Unterstützende Prozesse

Vorhergehender Prozess: Pflegen der Kundenbeziehungen

Nächster Prozess: Bewerten und Koordinieren von Changes

 

Prozess-Beschreibung

Der Configuration-Management-Prozess in YaSM (Abb. 1) gewährleistet, dass den anderen Service-Management-Prozessen aktuelle und verlässliche Konfigurations-Informationen zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck wird im Konfigurationsmanagement ein Konfigurationsmodell gepflegt, in dem die Typen von Konfigurationselementen (sog. 'Configuration Items' bzw. 'CIs') definiert sind, die über das Konfigurations-Management-System (CMS) verwaltet werden sollen.

Abb. 1: Verwalten von Konfigurations-Informationen. - YaSM Configuration-Management-Prozess SP4. - Kompatibel mit der Practice ITIL 4 Portfolio Management sowie ITIL 4 IT Asset Management.
Abb. 1: 'Verwalten von Konfigurations-Informationen':
YaSM Configuration-Management-Prozess SP4 ('Konfigurationsmanagement').


Sobald das Konfigurationsmodell definiert und das CMS entsprechend konfiguriert ist, können alle Aktualisierungen der CI Records im CMS kontrolliert werden, beispielsweise durch Festlegung, wer die Berechtigung hat, bestimmte Arten von Änderungen am CMS vorzunehmen, und durch Überprüfen der CMS-Aktualisierungen.

Die im CMS enthaltenen Informationen werden zudem regelmäßigen Audits unterworfen, um sicherzustellen, dass sie die in der produktiven Umgebung installierten Konfigurationselemente genau repräsentieren.

Konfigurationsinformationen stellen einen wichtigen Input für nahezu jeden YaSM-Prozess dar. Sie sind z.B. für die Lösung von Incidents und Problems von entscheidender Bedeutung, da mit ihrer Hilfe stets genau ersichtlich ist, welche Typen und Versionen von Infrastruktur-Komponenten installiert sind.

 

Kompatibilität: Der YaSM Configuration-Management-Prozess ist kompatibel mit ISO 20000, dem internationalen Service-Management-Standard (vgl. ISO/IEC 20000-1:2018, Abschnitt 8.2) und eignet sich zur Umsetzung der ITIL 4 Practices 'Service Configuration Management' und 'IT Asset Management'.

Sub-Prozesse

YaSM Configuration-Management beinhaltet die folgenden Sub-Prozesse:

SP4.1: Unterstützen der Verwaltung von Konfigurations-Infos
Prozessziel: Bereitstellen und Pflegen der Werkzeuge für eine effektive und effiziente Verwaltung von Konfigurations-Elementen (CIs) und der dazugehörigen Konfigurations-Information.
SP4.2: Pflegen des Konfigurations-Modells
Prozessziel: Definieren und Pflegen der dem CMS zugrundeliegenden Struktur (des Konfigurations-Modells), so dass das CMS alle Informationen zu Konfigurations-Elementen (CIs) aufnehmen kann. Hierzu gehört das Festlegen der Attribute und Sub-Komponenten der CI-Typen, sowie der benötigten Typen von Beziehungen.
SP4.3: Kontrollieren von Konfigurations-Informationen
Prozessziel: Sicherstellen, dass keine Konfigurations-Elemente ohne die erforderliche Autorisierung hinzugefügt oder geändert werden, und dass solche Änderungen angemessen im CMS dokumentiert sind.
SP4.4: Auditieren von Konfigurations-Informationen
Prozessziel: Durchführen regelmäßiger Checks, mit denen sichergestellt wird, dass die im Konfigurations-Management-System (CMS) enthaltenen Informationen die aktuell in der produktiven Umgebung installierten CIs exakt repräsentieren.

Prozess-Outputs

Die folgenden Dokumente und Records werden vom Konfigurations-Management-Prozess erzeugt. YaSM-Datenobjekte [*] sind mit einem Sternsymbol markiert, und andere Objekte werden in grau dargestellt.

Anforderung zur Änderung des Konfigurations-Modells
Eine Anforderung aus einem Service-Management-Prozess zur Änderung des Konfigurations-Modells. Eine solche Anforderung wird an den Configuration-Manager gestellt, wenn neue CIs oder CI-Attribute im CMS dokumentiert werden müssen, aber die CMS-Struktur die Aufnahme der neuen Daten nicht ermöglicht.
Bericht zum Konfigurations-Audit
Ein Bericht, der die Ergebnisse eines Konfigurations-Audits zusammenfasst. Insbesondere stellt der Bericht heraus, welche Unterschiede zwischen den CI Records im CMS und den tatsächlich installierten CIs gefunden wurden. [*]
Change Record
In einem Change Record sind alle Einzelheiten eines Changes enthalten; er dokumentiert somit den Lebenszyklus eines einzelnen Changes. Zu Beginn beschreibt ein Change Record einen Change-Antrag (Request for Change, RFC), der vor der Implementierung des Changes zu bewerten und freizugeben ist. Weitere Informationen werden im Verlauf des Changes hinzugefügt. [*]
CI Record
Konfigurations-Information wird für alle Konfigurations-Elemente (Configuration Items, CIs) in CI Records gepflegt, die unter der Kontrolle des Konfigurations-Managers stehen. In diesem Zusammenhang gibt es unterschiedliche Typen von CIs: Anwendungen, Systeme und andere Infrastruktur-Komponenten werden als CIs behandelt, aber oft auch Services, Richtlinien, Projektdokumente, Mitarbeiter, Lieferanten usw. Konfigurations-Informationen sind im Konfigurations-Management-System (Configuration Management System, CMS) verzeichnet. [*]
Informationen zum Change-Status
Aktuelle Status-Informationen zur Implementierung eines Changes. Diese Informationen werden dem Change-Manager von den verschiedenen Prozessen zur Verfügung gestellt, die freigegebene Changes implementieren. Der Change-Manager wird so in die Lage versetzt, die Change Records und die Change-Planung aktuell zu halten.
Konfigurations-Modell
Das Konfigurations-Modell definiert die Struktur des Konfigurations-Management-Systems (CMS). Es spezifiziert die Typen von Konfigurations-Elementen (Configuration Items, CIs), die mit Hilfe des CMS verwaltet werden, einschließlich deren Attribute. Das Konfigurations-Modell wird oft als ein Satz von Dokumenten oder ein Datenmodell gepflegt. Es schlägt sich auch z.B. in der Tabellenstruktur der Datenbank(en) nieder, in denen Konfigurations-Information gepflegt wird. [*]
Vorschlag zur Prozess-Änderung
Ein Vorschlag zur Änderung eines oder mehrerer Service-Management-Prozesse. Vorschläge für Prozess-Änderungen oder -Verbesserungen können an jeder Stelle innerhalb der Organisation entstehen.

 


Anmerkungen:

[*] "YaSM-Datenobjekte" sind Dokumente und Records, für die YaSM detaillierte Empfehlungen bereithält: Für jedes YaSM-Objekt gibt es eine Checkliste (siehe Beispiel), die die typischen Inhalte beschreibt, und ein Lifecycle-Diagramm, das darstellt, wie sich der Zustand des Objekts ändert, während es von verschiedenen YaSM-Prozessen erstellt, geändert, gelesen und archiviert wird (siehe Beispiel).

"Andere Objekte" sind eher informelle Daten oder Informationen. Es gibt aus diesem Grund keine zugehörigen Lifecycle-Diagramme oder Checklisten.

Prozess-Kennzahlen

Prozesskennzahlen werden benötigt, wenn gemessen werden soll, ob die Service-Management-Prozesse "zufriedenstellend" laufen.

Vorschläge zu geeigneten Prozess-Kennzahlen entnehmen Sie der Liste von Kennzahlen zum Configuration-Management-Prozess.

Rollen und Verantwortlichkeiten

Prozess-Owner: Der Configuration-Manager ist verantwortlich für die Pflege der Informationen über die Infrastruktur, die zur Erbringung der Services erforderlich ist. Dazu bildet er die Komponenten der Infrastruktur und ihre die Verknüpfungen in einem logischen Modell ab.

 

Verantwortlichkeits-Matrix 'SP4: Verwalten von Konfigurations-Informationen'
YaSM-Rolle / Sub-Prozess Configuration-Manager
SP4.1 Unterstützen der Verwaltung von Konfigurations-Informationen AR
SP4.2 Pflegen des Konfigurations-Modells AR
SP4.3 Kontrollieren von Konfigurations-Informationen AR
SP4.4 Auditieren von Konfigurations-Informationen AR

 

Anmerkungen

Basiert auf: Der Configuration-Management-Prozess aus der YaSM-Prozesslandkarte.

Von:  Stefan Kempter Autor: Stefan Kempter, IT Process Maps GbR  und  Andrea Kempter Koautor: Andrea Kempter, IT Process Maps GbR, IT Process Maps.

 

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